KLAPPERN zu Ostern ist auch in Puffendorf eine Jahrzente lange Tradition.
Früher sind wir, nur Messdiener und Jungs mit unseren Betreuern und Klappern durch die Staßen in Puffendorf gezogen.
Dann waren wir die kleinen irgendwann selber die Betreuer.
Heute bestimmt 30 Jahre später durfte ich diese alte Tradition wieder erleben weil einer von meinen damaligen Schützlingen immer noch das Klappern weiterführt.
Daniel Schmitz der das Klappern heute noch und schon sehr viele Jahre mit organisiert, hat uns "Alte" nochmal gefragt ob wir nicht nochmal mitgehen möchten. Ok warum nicht, gesagt, getan und es war wie eine Zeitreise.
Natürlich ist es wie überall schwierig die Kids für sowas wie Tradition zu begeistern aber umso wichtiger ist es das es immer noch welche gibt die dafür kämpfen es nicht einschlafen zu lassen. Dafür ein großes Dankeschön. Ich würde mich freuen wenn ich vielleicht irgendwann nochmals mit meinen Enkeln mitlaufen könnte so wie es immer schon viele Papas & Opas tun.
Klappern vor Ostern
In katholisch geprägten Gegenden ist der Brauch des Klapperns bekannt. Beim Brauch des Klapperns ziehen Kinder mit Lärminstrumenten (Klappern) aus Holz in der Karwoche durch die Dörfer.
Ab dem Abend Gründonnerstag (genauer: ab dem Gloria in der Messe am Gründonnerstag) schweigen die Kirchenglocken.
Der Legende nach fliegen sie nach Rom zur Beichte.
Gemeint ist jedoch: das festliche Glockengeläut ist nicht angemessen beim traurigen Kreuzestod und der Grabesruhe Jesu Christi.
Um an die Gebetszeiten zu des Angelus zu erinnern bzw. zur Messe zu rufen, ziehen die Kinder damals nur Messdiener heute alle Kinder aus dem Dorf zu den jeweiligen Zeiten mit Klappern durchs Dorf. Je nach Größe und verwendetem Holz sind die Klappern nicht zu überhören, auch bei geschlossenen Fenstern.
Früher waren es nur die Jungen, Mädchen waren nie dabei.
Der Anführer der Gruppe, in der Regel das älteste Kind führte die Gruppe durchs Dorf währenddessen morgens, mittags und abends beim Klappern verschieden Lieder gesungen wurden um die Bewohner an die Messe oder ans beten zu erinnern, was eigentlich die Glocken der Kirche machten.
Morgens zwischen 6 und 8 Uhr gingen die Kinder das erste Mal, um das Angelusläuten zu ersetzen, und riefen, so laut sie konnten, "Mojens Glock..." (Morgens Glocke...).
Besonderen Spaß hatten die Kinder, wenn sie morgens unterwegs waren und noch manch einer schlief, um dann möglichst viel Lärm zu veranstalten, damit auch alle wach werden sollten...
Um die Mittagszeit gingen die Kinder erneut durch den Ort, klapperten und riefen "Middach, middach..." (Mittag, mittag...).
Und am Abend war es dann richtig anstrengend: Dreimal mussten die Kinder durchs Dorf ziehen, um das dreimalige Läuten vor der Messe darzustellen und sangen "Ovens Glock..." (Abend Glocke...).
In der Osternacht gingen die größeren dann mitten in der Nacht noch einmal klappernd durch den Ort.
Und am Ostersonntag wurden dann bei allen Häusern Eier als Lohn eingesammelt.
Heute gehen alle Kinder aus dem Dorf, Mädchen und Jungen, ab Kindergarten oder Schulalter Donnerstag Abend, Freitag morgen, mittag, nachmittag und abends klappernd durchs Dorf.
Am morgen vom Karsamstag gehts dann nochmals früh durchs Dorf und um 10 Uhr gehen dann alle diesmal ohne Klappern mit Bollerwagen und klingeln an jede Haustüre und Sammeln Ostereier und Süßigkeiten ein die dann nachher unter allen Kindern zur Belohnung aufgeteilt werden. Diesmal waren es 360 Eier die gesammelt wurden. Zudem wurde ein Geldbetrag gesammelt der auch wieder für die Kinder in Puffendorf eingesetzt wird.
Auch ein Dankeschön für die Unterstützung der Eltern denen es auch großen Spaß gemacht hat. ;-)
Vielleicht haben ja Ihre Kinder beim nächsten Mal auch Lust mit zu Klappern. Kommt nur an jedem Gründonnerstag um 18.30 Uhr zum Marktplatz nach Puffendorf.
Und nun noch ein paar Bilder von den ganzen Tagen.
Wenn jemand Bilder haben möchte bitte an
thomas-jansen@t-online.de wenden und die Bildernummer angeben.
Wir wünschen allen ein schönes Osterfest.